Situation und äussere Erscheinung
Die Blockrandbebauung Ecke Birmensdorfer – Zweierstrasse aus dem 19. Jahrhundert zeichnet sich durch eine schlichte und saubere Erscheinung aus. Das Sockelgeschoss folgt den Gesetzmässigkeiten des Gebäudes lässt jedoch auf Strassenniveau durchaus etwas an ansprechender und einladender Präsenz vermissen. Der innere Umbau des Erdgeschosses nimmt folglich die Chance wahr über eine feine Anpassung der Positionierung der Öffnungen im Sturz-und Brüstungsbereich sowie über die Fenstereinteilung der Bank als Mieterin ein neues differenziertes Gesicht zum Passantenstrom zu verleihen. Nicht schreiend und nicht aufdringlich sondern nuanciert und sublim wirkt das Innere nach Aussen und selbst die bankeigenen Werbebildschirme, innen im Boden der Fensternischen eingelassen, informieren so diskret ohne den freien Blick ins Innere zu behindern. Die Position und Grundstruktur des Eingangs wird belassen, es scheint lediglich eine leichte Vergrösserung und feine Anpassung der Geometrie aufgrund der inneren neuen Logik des Grundrisses angebracht. Der Niveauunterschied von Strasse zu Kundenraum wird über eine schräg bis zum 24h-Bereich verlaufende Ebene rollstuhlgängig gemacht. Ebenso wird das Vordach in seiner Ausdehnung übernommen und erweckt ausschliesslich in seiner Materialität und Detaillierung einen neuwertigen Eindruck. Im Hinterhof wird die Fassade strukturell gemäss Bestand erhalten. Ein angenehmeres Erscheinungsbild wird jedoch über die Demontage der Gitter und über den innen liegenden doppelglasigen Vorhang mit dazwischengeklemmten Holzfurnier erreicht. Die subtil gewählten Eingriffe an der Aussenhaut belassen das Eckhaus in seiner Struktur und Formensprache und lassen wenig Einwand seitens Vermieter erwarten.
Innere Organisation und Struktur
Über die gedeckte Vorzone des Eingangs erreicht man die Bank über die 24-Stundenzone, welche über Schiebelemente aus Glas abtrennbar ist. Laufschienen im Boden und Decke sowie der Verlauf der abgehängten Decke mit Lichtband zeugen auch tagsüber von diesem Bereich. Der Grundriss wird neue über zwei den Fassaden angegliederten ‚Raumverdickungen’ zoniert. Einerseits passiert dies zur Birmensdorferstrasse hin mit Büro und Eingangsbereich anderseits östlich zum Hof mit dem Einbau der Besprechungsräume. Es entsteht so ein S-förmiges inneres Raumkontinuum, welches den ‚offenen’ Bankbereich freigibt. Auf ganz natürliche Weise entsteht über diesen Eingriff gleichzeitig aber auch eine selbstverständliche Zonierung der ‚offenen Bank’ in den Kundenraum und dem Teamraum. Beide funktionieren zusammen, Übersichtlichkeit ist über den diagonalen Quersichtbezug gegeben und trotzdem beeinträchtigen sich die beiden Bereiche nicht in ihrer Funktionsfähigkeit, Autonomie und Intimität. Es entsteht ein grosszügiger Raumeindruck einerseits in Querrichtung des Erdgeschosses andererseits über die innere Verkleidung aus Holzfurnier, Glas und Massivholz in die Tiefe der einzelnen Raumschichten. Ein innerer halbtransparenter Vorhang, welcher die Grenzen zu Besprechungs- und Büroräumen sowie nach aussen in den Hof verwischen lässt und beidseitig bis zur Raummitte Licht streut.
Ausbau und Materialien
Die Decke ist neu mit einem abgehängten, schalldämmenden und anmutend perforierten Material verkleidet. Der freigelassene Randfries übernimmt über ein seitliches Lichtband die künstliche Grundbeleuchtung und zeichnet über seine Abwicklung das innenräumliche Konzept des S-förmigen öffentlichen Bankbereichs. Wenige aber gewählte und bewährte Materialien verbinden sich zu einem Ganzen und lassen die Bank zeitgemäss aber auch traditionell erscheinen. Holz, geschält als Furnier und in Glas gepackt oder als Verkleidung auf von geschlossenen Wandstücken und festen Einbauten bindet die innere Fassade als eine Einheit zusammen. Dabei funktioniert es als halbtransparenter Vorhang und als Sichtschutz genauso wie als wirkungsvolles, freundliches Gestaltungselement. Zum Holz gesellen sich als eine Art Dreiklang Kunststein und Chromstahl. Letzteres wird in seiner Oberflächenwirkung je nach Anwendungsort differenziert verwendet, so hochglänzend poliert als Ummantelung der bestehenden Stützen, matt gebürstet als Wandverkleidung in der 24-Stundenzone und geschliffen für Fenster und Türeelemente.